Interreligiöse Beziehungen im multikulturellen Australien
Zum ersten Mal erwähnte das II. Vatikanische Konzil andere Religionen in einem Do-kument des Lehramtes und zwar nicht, um sie zu verurteilen, sondern um ihren geistigen Reichtum anzuerkennen. Die Struktur dieser Aussagen ist jedoch die von konzentrischen Kreisen: Im Zentrum steht die römisch-katholi...
Main Author: | |
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Format: | Electronic Article |
Language: | German |
Check availability: | HBZ Gateway |
Journals Online & Print: | |
Fernleihe: | Fernleihe für die Fachinformationsdienste |
Published: |
Vandenhoeck & Ruprecht
2021
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In: |
Kirche und Israel
Year: 2021, Volume: 36, Issue: 1, Pages: 30-44 |
Standardized Subjects / Keyword chains: | B
Australia
/ Religious pluralism
/ Interfaith dialogue
/ Judaism
/ Christianity
/ History 1960-2020
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IxTheo Classification: | AD Sociology of religion; religious policy BH Judaism CA Christianity CC Christianity and Non-Christian religion; Inter-religious relations KAJ Church history 1914-; recent history KBS Australia; Oceania |
Online Access: |
Volltext (lizenzpflichtig) Volltext (lizenzpflichtig) |
Summary: | Zum ersten Mal erwähnte das II. Vatikanische Konzil andere Religionen in einem Do-kument des Lehramtes und zwar nicht, um sie zu verurteilen, sondern um ihren geistigen Reichtum anzuerkennen. Die Struktur dieser Aussagen ist jedoch die von konzentrischen Kreisen: Im Zentrum steht die römisch-katholische Kirche in ihrer vollen institutionellen Realität als Empfängerin der göttlichen Offenbarung und Hüterin der heilbringenden Wahrheit. Dann kommen Juden, Muslime, Hindus und Buddhisten in ihrer unter-schiedlichen Nähe zum katholischen Zentrum. Dieses Schema entspricht dem, was später als „Inklusivismus“ bezeichnet wurde und was zumindest einen Fortschritt gegenüber dem „Exklusivismus“ bedeutet, der die katholische Lehre und Praxis über Jahrhunderte geprägt hatte. Aber die konziliare Lehre bleibt weit hinter dem zurück, was man im grundlegenden Sinne als „Pluralismus“ bezeichnen könnte. Die Versöhnung mit den Ju-den eröffnet eine neue Ära interreligiöser Möglichkeiten, ja einer neuen Christologie und Pneumatologie, auf der der Dialog mit Anderen und Nichtgläubigen basieren kann. Die katholische Kirche in Australien hat nur langsam auf die praktischen, geschweige denn auf die theologischen Möglichkeiten des interreligiösen Dialogs reagiert. Die neue Offenheit hatte Folgen in der Seelsorge, Bildung und Forschung, aber nur im Rahmen der doktri-nären Orthodoxie. Das Plenum könnte eine Führungsrolle bei der Entwicklung einer Doktrin übernehmen, um mit dieser neuen Realität umzugehen. |
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ISSN: | 2511-8617 |
Contains: | Enthalten in: Kirche und Israel
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Persistent identifiers: | DOI: 10.13109/kiis.2021.36.1.30 |