Prophetic rivalry, gender, and economics: a study in revelation and Sibylline Oracles 4-5
In dieser Studie untersucht Olivia Stewart Lester wahre und falsche Prophezeiungen im Geflecht von Deutung, Geschlecht und Wirtschaft in der Offenbarung des Johannes, den Sibyllinischen Orakeln 4–5 und zeitgenössischen antiken Texten aus dem Mittelmeerraum. Diese Texte konstruieren einen Diskurs göt...
Summary: | In dieser Studie untersucht Olivia Stewart Lester wahre und falsche Prophezeiungen im Geflecht von Deutung, Geschlecht und Wirtschaft in der Offenbarung des Johannes, den Sibyllinischen Orakeln 4–5 und zeitgenössischen antiken Texten aus dem Mittelmeerraum. Diese Texte konstruieren einen Diskurs göttlicher Gewalt gegen Propheten, in welchem sowohl männliche als auch weibliche Propheten von maskulinen Göttlichkeiten beherrscht werden, was die Authentizität der prophetischen Botschaft bekräftigt. Johannes und die jüdischen Sibyllisten widerstanden den wirtschaftlichen Maßnahmen der politischen Gruppierungen, die sie umgaben, vor allem denen aus Rom, indem sie ein alternatives Universum mit einer neuen, prophetischen Wirtschaftsordnung erdachten. In dieser Wirtschaftsordnung verlangt Gott Entschädigung von den Menschen, die durch ihre bösen Taten Schulden anhäufen. Der permanente Rekurs auf Prophezeiungen als rhetorische Strategie in der Offenbarung und den Sibyllinischen Orakeln 4–5 und die permanente Rivalität, an der sich diese Texte beteiligen, sprechen für die anhaltende Bedeutung der Prophezeiung in einem größeren religiösen Kontext im Mittelmeerraum der Antike. Olivia Stewart Lester examines true and false prophecy at the intersections of interpretation, gender, and economics in Revelation, Sibylline Oracles 4–5, and contemporary ancient Mediterranean texts. With respect to gender, these texts construct a discourse of divine violence against prophets, in which masculine divine domination of both male and female prophets reinforces the authenticity of the prophetic message. Regarding economics, John and the Jewish sibyllists resist the economic actions of political groups around them, especially Rome, by imagining an alternate universe with a new prophetic economy. In this economy, God requires restitution from human beings, whose evil behavior incurs debt. The ongoing appeal of prophecy as a rhetorical strategy in Revelation and Sibylline Oracles 4–5, and the ongoing rivalries in which these texts engage, argue for prophecy's continuing significance in a larger ancient Mediterranean religious context. |
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ISBN: | 3161559444 |
Persistent identifiers: | DOI: 10.1628/978-3-16-155944-0 |