Die politischen Gesetze des Mose: Entstehung und Einflüsse der politia-judaica-Literatur in der Frühen Neuzeit
Vordenker der Moderne wie Thomas Hobbes, Baruch de Spinoza, James Harrington, Christian Thomasius und viele mehr griffen in ihren politischen Lehren oft auf das Modell des alten jüdischen Gemeinwesens zurück. Entscheidend beeinflusste sie dabei ein Schrifttum (politia-judaica-Literatur), das in der...
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Format: | Electronic Book |
Language: | German |
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Published: |
Göttingen
Vandenhoeck & Ruprecht
[2019]
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In: |
Refo500 academic studies (Band 49)
Year: 2019 |
Series/Journal: | Refo500 academic studies
Band 49 |
Standardized Subjects / Keyword chains: | B
Moses
/ Torah
/ Law
/ Politics
/ Reception
/ Humanism
/ Reformation
/ Political theology
/ History 1520-1700
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Further subjects: | B
Mose
B Church history studies B Gesetz (Theol.) B Thesis |
Online Access: |
Volltext (Resolving-System) |
Parallel Edition: | Non-electronic
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Summary: | Vordenker der Moderne wie Thomas Hobbes, Baruch de Spinoza, James Harrington, Christian Thomasius und viele mehr griffen in ihren politischen Lehren oft auf das Modell des alten jüdischen Gemeinwesens zurück. Entscheidend beeinflusste sie dabei ein Schrifttum (politia-judaica-Literatur), das in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstand und Moses Gesetze als politisches Vorbild darstellte. Markus M. Totzeck legt die erste vollständige Untersuchung zur Entstehung dieser Literatur vor. Die antiken außerbiblischen Mose-Traditionen bilden den Hintergrund seiner Arbeit. Diese Traditionen waren in der Frühen Neuzeit zum ersten Mal als Druckausgaben erschienen und hatten sich im Renaissance-Humanismus mit Konzeptionen einer uralten Theologie und Weisheit (prisca theologia bzw. prisca sapientia) des Mose verbunden. Totzeck stellt heraus, wie Debatten über die politische Relevanz der mosaischen Gesetze später in der Reformation zur Entstehung der politia-judaica-Literatur beitrugen. Die ersten Werke stammten aus der Feder humanistischer Gelehrter, die in erster Linie ausgebildete Juristen und Historiographen waren, zugleich aber auch einen mehrheitlich calvinistischen Hintergrund hatten. Die Nähe zwischen humanistischer Jurisprudenz und dem Calvinismus prägte die politia-judaica-Literatur in einer ersten Phase bis zu Petrus Cunaeus’ Werk De republica Hebraeorum libri III (1617). Die Verbreitung dieses Buchklassikers des 17. Jahrhunderts führte den ursprünglichen Rechtsdiskurs in umfangreichere politische Diskussionen. In the second half of the sixteenth century, humanists and Calvinists created a unique text genre, the so-called politia judaica-literature, that was centered around the model of the ancient Jewish polity and the political laws of Moses. Markus M. Totzeck, for the first time, surveys the beginnings, the first works, and early writers of the politia judaica-literature. The author examines the decisive ancient traditions and sources, and shows that the model of the Mosaic polity influenced early-modern political thinking, especially in the seventeenth century.J.F. Gerhard Goeters Award for the History of Reformed Protestantism 2017. Angaben zur beteiligten Person Totzeck: Dr. theol. Markus M. Totzeck (geb. 1985) war 2011–2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kirchengeschichte (Reformation und Neuzeit) der Universität Heidelberg und arbeitet derzeit als Pfarrer in der Evangelischen Kirche von Westfalen. Angaben zur beteiligten Person Soen: Violet Soen is Associate Professor of Early Modern History, Faculty of Arts, KU Leuven, Belgium. Angaben zur beteiligten Person Westphal: Siegrid Westphal ist Hochschullehrerin für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Osnabrück und Leiterin des Projektes |
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ISBN: | 3525570732 |
Persistent identifiers: | DOI: 10.13109/9783666570735 |