Der Kolosserhymnus: Untersuchungen zu Form, traditionsgeschichtlichem Hintergrund und Aussage von Kol 1, 15-20
Jostein Ådna arbeitet die Stellung Jesu zum Tempel in Jerusalem heraus. Dementsprechend legt er den Schwerpunkt seiner Untersuchung auf das sogenannte Tempelwort Jesu sowie Jesu Aktion im Tempel und gelangt zu dem Ergebnis, daß die im Markusevangelium bezeugte Fassung Jesu Wort und Tat authentisch w...
Summary: | Jostein Ådna arbeitet die Stellung Jesu zum Tempel in Jerusalem heraus. Dementsprechend legt er den Schwerpunkt seiner Untersuchung auf das sogenannte Tempelwort Jesu sowie Jesu Aktion im Tempel und gelangt zu dem Ergebnis, daß die im Markusevangelium bezeugte Fassung Jesu Wort und Tat authentisch wiedergibt.Das Tempelwort bringt den messianischen Anspruch Jesu zum Ausdruck, den Tempel auf dem Zion für das anbrechende Reich Gottes zu erneuern. Die Tempelaktion stellt eine aufsehenerregende Herausforderung an die religiöse Führerschaft und den letzten Umkehrruf Jesu dar; der Sühnekult im Tempel durfte nicht länger ungestört an seiner messianischen Verkündigung des Gottesreiches vorbei praktiziert werden. Als Jesus sich die Geldwechsler und Taubenverkäufer als Zielscheibe seiner Handlung aussuchte, gab er seiner Aktion einen impliziten symbolischen Sinn bei, der zum Tragen kommen würde, falls die Priesterschaft und das Volk diesen letzten Umkehrruf nicht befolgen würden. Durch die Störung der Tätigkeit der Geldwechsler und Taubenverkäufer wurde nämlich auch der Opferkult zeichenhaft zum Erliegen gebracht. In inhaltlicher Übereinstimmung mit dem sogenannten Lösegeldwort und mit den Deuteworten beim letzten Passamahl trug Jesu Tempelaktion in diesem Fall den Sinn, daß er in seinem gewaltsamen Tod die Tempelsteuer und den Tempelkult als das endgültige Lösegeld und Sühneopfer für Israel ersetzte. Jostein Ådna analyzes Jesus' temple logion and his act in the temple and concludes in favor of their authenticity and historicity. The logion expresses his messianic claim to renew the temple on Zion for the imminent Kingdom of God. The act is a conspicuous challenge to the priesthood and Jesus' last call to repentance; they cannot continue to carry out the atonement cult without acquiescing to his message. By choosing as targets the money changers and the dove sellers, Jesus gave his act an implicit symbolic meaning that would come to bear if the priesthoold and the people were to react negatively to this final call to repentance. An interruption of the dove sellers' and money changers' activities had implications for the sacrificial cult itself. In accordance with Jesus' authentic utterances about the theological meaning of his death in the ransom saying and in the words of administration at the last Passover meal, his act in the temple carried the implicit symbolic meaning that Jesus in his violent death replaced the temple tax and cult as the ultimate ransom and atonement sacrifice for Israel. |
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ISBN: | 3161571703 |
Persistent identifiers: | DOI: 10.1628/978-3-16-157170-1 |