Theologie als Biographie im Ezechielbuch: ein Beitrag zur Konzeption alttestamentlicher Prophetie
Handelt es sich bei dem Ezechielbuch um das Selbstzeugnis eines alttestamentlichen Propheten mit dokumentarischem Wert? Karin Schöpflin weist nach, daß es nicht um die Person Ezechiel geht. Die autobiographische Fiktion ist vielmehr literarisches Mittel, um der Leserschaft das theologische Anliegen...
Summary: | Handelt es sich bei dem Ezechielbuch um das Selbstzeugnis eines alttestamentlichen Propheten mit dokumentarischem Wert? Karin Schöpflin weist nach, daß es nicht um die Person Ezechiel geht. Die autobiographische Fiktion ist vielmehr literarisches Mittel, um der Leserschaft das theologische Anliegen des Buches nahe zu bringen. Die durchdachte Grundkomposition läßt dies in mehrfacher Hinsicht erkennen: Die festen Sprachmuster, die die einzelnen Sinneinheiten ein- und ausleiten, lassen die Leser aus der Perspektive des angeredeten Menschen an den Gottesvisionen und den Reden Gottes teilhaben. Ezechiel fungiert als Sprachrohr Gottes und zugleich als Zeichen: Gott trägt ihm neben den Worten auch Zeichenhandlungen auf, die die Zerstörung Jerusalems und die Exilierung vorwegnehmend illustrieren. Karin Schöpflin regards the Book of Ezekiel as a literary composition providing a prophet's fictitious autobiography. Through stereotyped patterns of speech, the readers continually witness the communication between God and Ezekiel which takes place while the disaster which had threatened Jerusalem finally materializes. Ultimately, the book's stylization focuses on the relationship between prediction and fulfillment. The fate of Jerusalem illustrates God's omnipotence and the effectiveness of his word. |
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ISBN: | 3161578171 |
Persistent identifiers: | DOI: 10.1628/978-3-16-157817-5 |