Die jungfräuliche Ehe von Maria und Josef im Lichte der "Theologie des Leibes": Vortrag beim 12. Internationalen Symposion für Josephologie in Puimisson, Frankreich, vom 25.-30. September 2017

Das Geheimnis der Menschwerdung des Sohnes Gottes ist zentral für unseren christlichen Glauben: Das ewige Wort, nämlich die zweite Person der Heiligen Dreifaltigkeit, wurde Mensch, und zwar in der jungfräulichen Empfängnis Marias durch den Heiligen Geist. Josef, der jungfräuliche Gemahl Marias, war...

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Bibliographic Details
Main Author: Spindelböck, Josef 1964- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: Verlag Schneider [2018]
In: Forum Katholische Theologie
Year: 2018, Volume: 34, Issue: 1, Pages: 16-27
Standardized Subjects / Keyword chains:B Maria, von Nazaret, Biblische Person / Joseph of Nazareth / Virginity / Marriage
IxTheo Classification:HC New Testament
NCF Sexual ethics
Online Access: Volltext (kostenfrei)
Parallel Edition:Non-electronic
Description
Summary:Das Geheimnis der Menschwerdung des Sohnes Gottes ist zentral für unseren christlichen Glauben: Das ewige Wort, nämlich die zweite Person der Heiligen Dreifaltigkeit, wurde Mensch, und zwar in der jungfräulichen Empfängnis Marias durch den Heiligen Geist. Josef, der jungfräuliche Gemahl Marias, war gemäß dem jüdischen Gesetz und Brauch der rechtmäßige Vater Jesu Christi hier auf Erden. In dieser jungfräulichen Ehe zwischen Maria und Josef verwirklichten sich die drei Güter der Ehe, nämlich Treue, Nachkommenschaft und sakramentale Unauflöslichkeit. Die eheliche Vereinigung von Maria und Josef wurde nicht durch einen sexuellen Akt bewirkt, sondern durch eine hervorragende Form der jungfräulichen Liebe, die ihren Ursprung und ihre Quelle in Gott hatte. In dieser ehelichen Liebe gab es weder die Sünde noch die Begehrlichkeit, d.h. alle sündhaften Akte und ungeordneten Regungen und Strebungen waren ausgeschlossen. Maria und Josef waren in Wahrheit verbunden, und ihre Liebe schloss sowohl den Leib als auch die Seele mit ein, doch wurde sie zu keiner Zeit im geschlechtlichen Bereich ausgedrückt. Maria und Josef waren einander gleich, was ihre menschliche und eheliche Würde betrifft, unbeschadet der komplementären Unterschiedlichkeit in ihrer Berufung und den jeweiligen Gnaden. Ihre Ehe besaß einen wahrhaft sakramentalen Charakter, denn sie war eine Verbindung mit Gott und Christus war in ihrer Mitte zugegen. Die liebevolle Vereinigung von Maria und Josef findet ihre Vollendung im Himmel, nämlich in der eschatologischen Perspektive der Hochzeit Christi, des Lammes, mit seiner Braut, der Kirche. Die Ehe von Maria und Josef beziehungsweise die Heilige Familie, die das Kind Jesus miteinschließt, gibt allen Ehepaaren und Familien ein Beispiel und stellt für sie eine Hilfe dar.
The mystery of Incarnation is central for our Christian Faith: The eternal Word, namely the second person of the Holy Trinity, became Man by the virginal conception of Mary through the Holy Spirit. Joseph, the virginal spouse of Mary, was the juridical father of Jesus Christ here on earth, according to Jewish law and custom. In this virginal marriage of Mary and Joseph the three goods of marriage were realized, namely faithfulness, progeny and sacramental indissolubility. The marital union of Mary and Joseph was not realized by a sexual act but by an eminent form of virginal love which had its origin and source in God. In this marital love, there was neither sin nor concupiscence, meaning that all sinful acts and inordinate affections and aspirations were excluded. Mary and Joseph were truly united, and their love included both body and soul but was never expressed in the genital sphere. Mary and Joseph were equal, according to their human and marital dignity, despite of the complementary difference in their vocation and in their graces. Their marriage had a truly sacramental character since it was a union with God, and Christ was present in its centre. The loving union of Mary and Joseph finds its fulfilment in heaven in the eschatological perspective of the wedding of Christ the Lamb with his bride, the Church. The marriage of Mary and Joseph, respectively the Holy Family which includes the child Jesus, gives an example and provides help for all married couples and families.
Access:[DE-21]Open Access
Contains:Enthalten in: Forum Katholische Theologie
Persistent identifiers:DOI: 10.58004/fkth.v34i1.22899