Der Tempel in Jerusalem: Datierung nach der Sonne

(Beziehung: Sonnenaufgang – Tempelachse) Erster Tempel – Salomo: Gründungsorientierung: 18. April 957 v. Chr. (15. Nissan, Pessach, erster Vollmond im Frühling) Weihetag: 14. September 951 v. Chr. (22. Etanim, Tag der Festversammlung, achter Tag des Laubhüttenfestes) Zweiter Tempel - Serubbabel: Wei...

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Bibliographic Details
Main Author: Reidinger, Erwin 1942- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: ISDCL-Publishers 2006
In: Biblische Notizen
Year: 2006, Volume: 128, Pages: 81-104
Standardized Subjects / Keyword chains:B Temple (Jerusalem) / Building / Dating / Astronomy
IxTheo Classification:HB Old Testament
HH Archaeology
Further subjects:B Temple
B Jerusalem
B Chronology
B Sun
Online Access: Volltext (kostenfrei)
Parallel Edition:Non-electronic
Description
Summary:(Beziehung: Sonnenaufgang – Tempelachse) Erster Tempel – Salomo: Gründungsorientierung: 18. April 957 v. Chr. (15. Nissan, Pessach, erster Vollmond im Frühling) Weihetag: 14. September 951 v. Chr. (22. Etanim, Tag der Festversammlung, achter Tag des Laubhüttenfestes) Zweiter Tempel - Serubbabel: Weihetag: 11. September 515 v. Chr. (10. Tischri, Versöhnungfest, Jom Kippur) Ein wesentliches Ergebnis meiner Forschung über die Tempelanlage in Jerusalem ist die historische Zuordnung biblischer Termine. Die ermittelten Zeitmarken betreffen insbesondere den Ersten und Zweiten Tempel. Bei den Tagen handelt es sich um „bewegliche Feste“, die deshalb nur für die Jahre 957, 951 und 515 v. Chr. zutreffen. Diese „Festtags-Lösungen“ sprechen dafür, dass die biblischen Termine von Anfang an getreu überliefert wurden. Grundlage der astronomischen Untersuchung ist die Tempelachse mit 83,82° von Nord, die ich aus der geplanten Anlage des Herodes ermittelt habe. Maßgebend hiefür sind nur deren Eckpunkte und nicht das Alter der dazwischen liegenden Mauerabschnitte. Der natürliche Horizont für die Beobachtung des Sonnenaufganges wird durch den Ölberg gebildet. Für die „Gründungsorientierung“ der Tempelachse wurde bei der Planung des Heiligtums der Sonnenaufgang zu Pessach gewählt. Die Weihetage (951 und 515 v. Chr.) stehen ebenfalls zu Sonnenaufgängen in Beziehung. Im Unterschied zur Gründungsorientierung konnten diese Termine nicht mehr frei bestimmt werden, weil die Tempelachse schon Bestand hatte. Dass sie trotzdem biblische Festtage sind, lässt sich nur so erklären, dass sie zu solchen erhoben wurden. Abschließend vertrete ich die Auffassung, dass durch die Verknüpfungen des Tempels mit der aufgehenden Sonne die Absicht umgesetzt wurde, diesen auf ewige Zeiten mit dem Universum zu verbinden. Ein nachvollziehbarer Vorgang, dessen Lösungen hier präsentiert werden.
Access:[DE-21]Open Access
Contains:Enthalten in: Biblische Notizen
Persistent identifiers:DOI: 10.71715/bn.v128i.98041